Vollelektrisches Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Eberstalzell
Die FF Eberstalzell ist um ein Einsatzfahrzeug reicher. Die Besonderheit: Es handelt sich um ein vollelektrisches Fahrzeug.
Gemeinsam mit Peugeot Silbermayr Eberstalzell und Fahrzeugausstatter Bruckmüller Linz wurde ein Kommandofahrzeug aufgebaut, mit Fokus auf Kompaktheit und Flexibilität. Das Fahrzeug ist für eine 4-köpfige Besatzung ausgelegt und unterstützt als Kommandofahrzeug in dem es die Einsatzleitung direkt an den Ort des Geschehens bringt.
Vollelektrisch zum Einsatz:
Das Kommandofahrzeug ist mit einer 75kWh Batterie ausgestattet und hat eine Reichweite von 330km nach WLTP. Die Fahrt zur Einsatzstelle erfolgt vollelektrisch und damit lokal emissionsfrei. An der Einsatzstelle wiederum werden Abgasemissionen und Lärmpegel gesenkt, weil die Energie für Beleuchtung und technische Geräte aus den Hochvolt-Energiespeichern kommt. Das verbessert die Arbeitsbedingungen um das Fahrzeug, reduziert den Stresslevel der Einsatzkräfte.
Ausstattung:
Die Sitze von Fahrer und Beifahrer können um 180Grad gedreht werden und ergeben mit den beiden Sitzen und einen ergänzend verbauten Tisch einen Arbeits- und Besprechungsbereich für 4 Personen.
Stauraum für Büromaterial, EDV-Technik, Funktechnik, Whiteboard wurden möglichst Platzsparend verbaut. Im Heck befindet sich ein hochwertige Fahrzeugeinrichtung, dabei wurde auf wenig Raum viel Ausrüstung zweckmäßig verstaut. Für den ersten Löschangriff wird ein mobiles CAFS-Schaumlöschgerät mitgeführt, die Absicherung von Einsatzstellen diverses Sicherungsmaterial, Warnleuchten, Lotsenausrüstung sowie auch Mittel zur Errichtung eines Atemschutz-Sammelplatzes (Zelt, Tisch und Bänke).
Technische Daten:
Batteriegröße: 75kWh
Reichweite: ca 320km nach WLTP
Besatzung: 1:3
Beladung: Büromaterial, Lageführung, Sicherungsmaterial, hiCafs Löschgerät, Zelt, ....
Projektgruppe mit Bürgermeister Günther See und Vizebürgermeistern Doris Seyr
Im Vorfeld als auch während der Ausbauphase wurden wir mehrmals mit der Frage konfrontiert "Welche Reichweite habt ihr im ausgebauten Zustand?", "Reicht der Akku auch für einen FKAT Einsatz?".
Diese Fragestellung wurde bereits vor der Beschaffung evaluiert. Eines der angenommen Szenarien war der Schneedruckeinsatz Rosenau am Hengstpass aus dem Jahr 2019. Auf Basis dieses Einsatz wurde ermittelt, ob mit der 75kWh Batterie ein Ganztageseinsatz ohne Nachladen möglich ist. Somit An- und Abreise aus Eberstalzell nach Rosenau; zusätzlich 30km Vorort Fahrten, ganztägig Heizung & Funk in Betrieb (für 18Stunden), sowie bei winterlichen Verhältnissen. Die Berechnung ergab, dass dieses Szenario möglich ist und nach dem Einsatz noch eine Restkapazität von 13% im Akku verbleibt.
Am 12.Dez 2021 wurde der Praxistest absolviert. Die Strecke wurde mit auf 21°C temperierten Fahrzeug und bei winterlichen Fahrverhältnissen mit 3 Personen absolviert. Die zusätzlichen Kilometer wurden durch einen Umweg über Hinterstoder absolviert - Gesamt 159km. Anreise erfolgte über Autobahn und Rückreise über Bundesstraße. Das Fahrzeug wurde zwischenzeitlich nicht nachgeladen.
Ergebnis war sehr zufriedenstellend, die im Vorfeld getätigte Berechnung wurde gut eingestellt. Die Restkapazität des Akkus betrug noch 34%, entspricht eine Restreichweite von ca 80km.